Das Gefühl von ANDERS sein… Teil2

Auch der nächste Morgen beginnt wie üblich, aber heute müssen wir in die Stadt einige Dinge besorgen. Ich weiß es seit Tagen, habe alles durchgeplant und konnte trotzdem nicht schlafen. Ich freue mich darauf ja, aber jedes mal ist es wieder eine Überwindung, ein Kampf bei dem ich nicht weiß, wie lange ich durchhalte und im letzten Moment möchte ich am liebsten immer einfach absagen.  Es passiert sehr sehr selten, dass ich mich überhaupt überwinden kann unter Menschen zu gehen. Die Stadt ist laut, es stresst mich, die vielen Menschen… Bereits nach einem Geschäft habe ich das Gefühl schon drei Tage unterwegs zu sein, bin völlig erschöpft. Nach dem zweiten Geschäft fange ich schon wieder an innerlich abzuschalten, es wird zu viel. Mann fragt, sollen wir noch dies und das und da noch schauen… Ich denke warum merkt er nicht, dass es reicht? Alle Sinne sind überfordert, die Reize einfach zu viel, ich verspüre den Wunsch mich einfach auf den Seitenstreifen der Strasse zu legen und nichts mehr mitzukriegen. Tapfer kämpfe ich mich durch, bis es endlich vorbei ist. Nein, ein Spass ist es auch für meinen Mann nicht, mit mir irgendwo hinzugehen… Hunger ja… Restaurant nein… Auch das überfordert meine Sinne, Gespräche von allen Seiten, Geklappere von Geschirr…
Ich bin ablenkt von vielen kleinen Dinge, welche mir die Konzentration rauben, sobald es zu voll oder zu laut wird, muss ich gehen.

Die gleichen Probleme habe ich auch in der Bahn, es ist laut, es ist voll, ich muss SEHR genau aufpassen, wo ich mich niederlasse, damit ich nicht zwischen Menschen gerate, sonst muss ich die Situation verlassen. Ansonsten vertiefe ich mich in bestimmte Sachen und blende den Rest aus.

Irgendwann sind wir glücklicherweise wieder zu Hause… Das Telefon klingelt… Horror… Grundsätzlich gehe ich privat NIE ans Telefon, ausser mein Mann oder meine beste Bekannte rufen an. Telefonieren ist schrecklich, ich weiß nichts zu sagen, verstehe vieles nicht, kann es nicht deuten oder weiß nicht wann ich dran bin. Was dazu führt, dass entweder Schweigen entsteht, weil ich meinen ‚Einsatz‘ verpasst habe oder ich falle meinem Gegenüber ständig ins Wort, wobei ich nicht selten auch noch einfach das Thema wechsle… Oder ich habe einfach keinen Bock…
Eine Mail kommt rein, von meiner Bekannten, kurz und bündig steht da, wir können uns nicht sehen, ich bekomme kein frei… Ooookay in meinem Kopf beginnt es zu rattern… Sofort fange ich an alles wieder zu analysieren… Was habe ich falsch gemacht?  Will sie mich nicht sehen?  Ich kann die Zeilen nicht deuten… Also frage ich ganz direkt: Willst du mich nicht mehr sehen?  Die Antwort: Spinnst du??
Wir klären das am nächsten Tag am Telefon, alles wieder gut, sie muss einfach arbeiten…

Allgemein lebe ich am liebsten in meiner eigenen Welt, kann mich stundenlang beschäftigen mit Dingen, die mir Spaß machen und möchte dann nicht gestört werden, während mir bei unliebsamen Sachen, die ich tun muss ganz schnell die Konzentration und die Energie fehlen, das Gehirn schaltet ab.
Genauso verhält es sich eben in einer Menschengruppe, ich bin dabei, aber nicht da, beteilige mich nach kurzer Zeit nicht mehr an Gesprächen sobald ich darin keinen Sinn erkennen kann.
Sozial und zwischenmenschlich bin ich quasi eine Niete, kann weder lange kommunizieren, noch Nähe ertragen, verstehe oft nicht nur gesprochenes falsch, sondern auch Gesten, bin wenig emphatisch und kann Gefühle anderer Menschen oft nicht nachvollziehen.

Am einfachsten sind strukturierte Arbeitstage, ohne Überraschungen… Freie Tage, wo man nie weiß was kommt, können schnell zum Overload führen…

Kurz gesagt, kann man sagen abgesehen von größtenteils Problemen im sozialen Umgang und der Kommunikation, fehlen dem Asperger Reizfilter, so dass ihn wirklich Geräusche, Bilder usw ungefiltert erwischen.

Natürlich ist dieser Beitrag ganz persönlich aus MEINER Sicht geschrieben, das Syndrom hat viele Gesichter und jeder ganz unterschiedliche Empfindungen. Also bitte nicht allgemein gültig betrachten, auch aus meinem Leben ist dies nur ein kleiner Ausschnitt. 😉

Zum Glück habe ich den besten Mann der Welt, auch, wenn ich selbst da oftmals die Nähe nicht ertrage, unbedingt Abstand brauche… der mich nimmt, wie ich bin, auch, wenn er viele Dinge sicher nicht verstehen kann. Ich weiß schon für ihn ist es auch nicht leicht, schätze schwerer als für mich selbst… Weil ICH fühle mich normal, nur eben ANDERS 😉
Persönlich würde ich mir einfach wünschen, dass andere Menschen daraus nicht so ein Problem MACHEN. Man muss und kann nicht alles verstehen, aber man kann einfach normal miteinander umgehen!
Und wenn man etwas wissen möchte… Kann man ganz einfach fragen… Asperger sind nämlich keineswegs dumme Menschen, sondern oftmals Akademiker, man sollte sich nur die Mühe machen sie kennen- und verstehen zu lernen 🙂

by Pixabay
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Vielen Dank für euer Interesse…

76 Kommentare zu „Das Gefühl von ANDERS sein… Teil2

  1. Liebe JanJan, du beschreibst dich aus deiner Sicht, so wie du real im Leben bist, so wie du fühlst, so wie sich dein Leben anfühlt, für dich, deine Freune und deine Familie. Hier auf dem Blog empfinde ich dich als eine so sehr liebe, ehrliche, geradeaus denkende Freundin, niemals hätte ich vermutet, was das Leben alltäglich von dir abfordert. Schreiben und kommunizieren auf diese Art und Weise hier auf dem Blog macht dich glücklich und wir alle hier, so denke ich, sind glücklich diesen Teil in deinem Leben mitzugestalten.Deshalb freue ich mich immer auf deine neuen Beiträge und Kommentare….und noch etwas, ich bin hier, wenn du mich brauchst, einfach nur so… ❤️ Liebe Grüße Maren

      1. Guten Morgen 😉, sitze schon auf gepackten Koffern. Heute Abend geht’s zurück. Wir lesen uns dann in Deutschland wieder. Ganz liebe Grüße 😊

  2. Ich telefoniere auch nicht gern privat und gehe nur dran, wenn es die Kinder oder mein Partner sind. Und beruflich fällt mir leichter – wenn es denn halt sein muss – weil ich meistens weiss, was die Leute wollen…
    Warum kann dein Mann nicht erkennen, dass es bei dir genug ist und du nicht mehr kannst? Hast du ihn dazu schon mal gefragt, ob man es dir nicht ansehen kann? Würde es was an der Situation ändern, wenn er merken würde, dass du nicht mehr kannst?
    Solange du dich wohl fühlst mit deinem Anderssein (ich mein nicht die Situationen, in die dich das bringt und in denen du leidest) ist das absolut ok. Jeder darf anders sein. 🙂
    liebe Grüsse
    kitty

    1. Von meinem Mann ist das nicht böse gemeint Kitty, manchmal vergisst er das einfach wieder und dadurch, dass wir auch eher selten zum Beispiel in die Stadt gehen, versucht er quasi aus seiner Sicht MIR etwas Gutes zu tun, versucht, dass ich viele schöne Dinge an diesem Tag erleben kann. Er meint es eben gut… 🙂

      1. Ach so, ok, das ist dann aber wirklich süss von ihm. 🙂 Vielleicht könnt ihr trotzdem ein Zeichen vereinbaren, dass ihn erinnert, damit er merkt, dass du keinen Spass mehr hast?
        Ich selbst kenne das von mir – wenn ich an einen gewissen Punkt komme, dann kann ich nicht mehr sagen, dass es mir zu viel ist… dann ist es zu spät…
        Die Stadt ist aber auch wirklich heftig. Viele Gerüche, viele Leute, viel Gedränge und so viele Egoisten darunter… und dann noch die öffentlichen Toiletten… gruselig…

        1. Ja das mit den Zeichen funktioniert in der Regel auch ganz gut, er merkt es, WIE ich ihn ansehe (wahrscheinlich hilflos 🙂 ), aber ich versuche eben auch oft noch durchzuhalten, um ihm nicht den Tag zu „versauen“, weil wir ja gerade mal kurz da sind.

          Öffentlich Toiletten…??? Iiiii… da müsste ich schon so was von einen Notfall haben oder… Blasenentzündung, ansonsten bekommst du mich da nicht drauf.

          1. Ah ok, also am Blick erkennt er es? Das kann meiner selten…
            Und das mit dem Durchhalten kenn ich auch – nur ist es dann irgendwann zu spät und dann wirds erst recht schlimm für alle…

            Ja, ich hasse auch öffentliche Toiletten – die in Zügen sind auch widerlich… örgs… darum hab ich mir ne zeitlang anders geholfen. 😉 Aber ich kann auch gaaaanz lange einhalten… ist aber unangenehm und dann hab ich auch keinen Spass mehr.
            Du hattest ja neulich schon mehr als ne Blasenentzündung – ist das eigentlich wieder ok??

            1. Doch ja, mein Mann kann mich auch ohne Worte ganz gut deuten, er sagt auch manchmal von selbst AUSZEIT deine Augen sehen stressig aus.

              Meine Blase ist zum Glück wieder okay, nach zwei Wochen Medis…. Blöd nur der Doc meinte ich muss etwas aufpassen und mich darauf einstellen, dass es jetzt wieder öfters kommt. In der Jugend hatte ich das mehrmals, jetzt gut 30 Jahre GAR NICHT und mit den Wechseljahren scheint es zurück zu kommen. Er meinte das hat irgendwie mit den Hormonen zu tun. So gaaanz richtig verstanden hatte ich es nicht, die Belgier in der Gegend sprechen krass Dialekt. 🙂

              1. Wenn das mit deiner Blase mit den hormonellen Veränderungen in deinem Körper zu tun haben, kann man dann vielleicht mit bestimmten pflanzlichen Sachen unterstützen? Ist ja echt blöd, dass das wiedergekommen ist. Aber gut immerhin, dass die Medikamente gewirkt haben. Nur wenn du sie dauernd nehmen musst, wär bestimmt nicht gut für deinen Körper. 😦 Gibt es etwas, was du vorbeugend machen kannst? Warm halten oder viel trinken etc.??

                Gut, dass dein Mann dir die Entscheidung abnehmen kann und selbst sieht, wenn du eine Auszeit brauchst. Kannst du es dann annehmen?

                1. Nein die Medis waren ja Antibiotika, um die Entzündung raus zu kriegen, nichts dauerhaftes. Und sonst… hast du Recht, warm halten (vor allem nicht auf kalten Steinen sitzen und so… was ich ja gern mache) und viel trinken.

                  Ja auf jeden Fall, ich bin dankbar, wenn mein Mann das selbst sieht und einen Schnitt macht, ist sehr Willkommen. 🙂

                  1. Da beneide ich dich von Herzen um deinen Mann, dass der so umsichtig ist mit dir und dir so hilft. Hat er das von Anfang an gekonnt oder hast du ihm das gezeigt/gesagt? (ich versuche, Hoffnung aufzubauen, merkst du das? *gg*)
                    Ja, auf kalten Steinen sitzen ist nicht gut! Hab ich aber noch nie gern gemacht. Ist bäh. 😉

                    1. Jaaaaa um meinen Mann bin ich auch zu beneiden, umsichtig, hilfsbereit, verständnisvoll… Das ist sein Charakter, das musste ich ihm nicht beibringen. 🙂 Trotzdem hat das am Anfang natürlich nicht so gut geklappt wie jetzt, man kann von einem Menschen nicht erwarten Verhaltensweisen zu verstehen, die er gar nicht kennt. Für ihn war ich ja quasi so was ganz neues, wie ein Wesen aus einer fremden Welt. 🙂 Es war eben ein Lernprozess, der dauerte. Er musste lernen zu verstehen, wie ich ticke, ich musste lernen mit ihm zu reden.
                      Wenn heute mal ein Tag nicht optimal gelaufen ist, reden wir hinterher in aller Ruhe darüber, analysieren was verkehrt lief, suchen die Lösung, damit es beim nächsten mal besser ist.

                    2. Ich hätte in den ersten Jahren auch nie gedacht, dass wir das schaffen, das war nicht leicht, quasi zwei Welten die aufeinander geprallt sind und sich im Grunde nur missverstanden haben. Das war am Anfang sehr hart.
                      Davor hatte ich eine Beziehung von 13 Jahren, aber da war das ganz anders, weil wir charakterlich einfach identisch waren und uns verstanden.

                    3. Wow 13 Jahre ist aber auch lang. 🙂
                      Und wie habt ihr das dann gelöst – mit den Missverständnissen und das euch das nicht auseinander gebracht hat?

                    4. Zum einen haben wir gelernt uns gegenseitig so zu akzeptieren wie wir eben sind, den anderen nicht zu verbiegen oder ihm Dinge „aufzwingen“ zu wollen, die er gar nicht möchte. So haben wir eben Kompromisse, er macht Dinge, die er gerne mag auch ohne mich und ich mache das auch so. Quasi jeder behält sich ein Stück „eigenes Leben“ vor.
                      Zum anderen haben wir lange daran gearbeitet wirklich über ALLES ganz offen zu reden, damit Missverständnisse erst gar nicht so entstehen.

                    5. Wie lange hat es gedauert, bis ihr das alles so gut konntet?
                      Das mit dem eigenen Leben ist eine gute Idee. Muss ich mal drüber nachdenken. Wobei wir eher versucht hatten, was gemeinsames zu fördern wie sein Tanzen. Wir haben versucht, einen gemeinsamen Tanzkurs zu machen… klappte nicht wirklich gut. Mittlerweile tanzt er gar nicht mehr, was ich schade finde….

                    6. Kommt immer drauf an… Zwei Jahre im Streit können lange sein, zwei Jahre in Harmonie sind verdammt kurz 🙂

  3. Liebe JanJan,

    es geht mir so nah, wie Du Dich beschreibst, welche alltäglichen Dinge Dir so unendlich schwer fallen, Dir einfach zur Last werden. Ich kann Dir auch keine Tipps geben, will ich auch gar nicht, aber Deine Zeilen helfen mir sehr, das besser zu verstehen, was Dich so sehr belastet und Dich um Deinen Schlaf bringt. Ich kann Dir nur zu verstehen geben, dass es mir, uns allen, denke ich, eine Freude ist, Dich zu haben, mit Dir zu diskutieren und Spaß zu haben. Das ist das, was Dir gut tut. Gerne und jederzeit!

    Und hier wird niemand auch nur ansatzweise behaupten, dass Du anders bist, dumm oder sonstwas. Du bist ein ganz liebenswürdiger, intelligenter und emphatischer Mensch. Ich bin glücklich, Dich hier getroffen habe und dass ich Dich kennenlernen durfte.

    Wann immer Du mich/uns brauchst, verlasse Dich darauf, wir sind für Dich da!

    Und wenn Du wieder eine kleine Aufheiterung brauchst, die Story von meinem großen Zeh, der im Dunkel eines Hotelzimmers eine echte Orientierung ist, ruf sie ab!
    Alles liebe für Dich!

      1. Nochmal so ein Missgeschick… Schadenfreude ist doch was Schönes, hmm?
        Ich werde das dann noch schreiben, im Moment aber nicht. Hab noch ne andere wichtige Sache, eine geheime Mission gewissermaßen, um die ich mich kümmern muss…

          1. Das mit der Mission… war eine wichtige, geheime, (Herzens-)Sache, um die ich mich kümmern musste… Ich könnte Dir sagen, um was es ging, müsste Dich dann aber… – so ist das halt bei uns Geheimagenten 😉

    1. Danke Thomas, du bringst mich ja alleine durch deine Art immer irgendwie zum schmunzeln, positive, offene Menschen tun immer gut und ich danke dir für dein Angebot zur Hilfe ❤
      Ich muss mich heute buchstäblich erstmal durch alle Beiträge kämpfen, unglaublich was sich ansammelt, wenn man mal zwei Tage -fast- kein Internet hat.., 🙂

      1. Dann kämpf Dich mal durch. Danke für dieses schöne Kompliment. Wunderbar, wenn ich Dir damit eine kleine Freude machen kann, nur damit, das ich ein paar Zeilen zusammenklöppel…
        LG und einen schönen Freitag Dir, liebe JanJan, Thomas

            1. Verschiedenes… Ich bin eigentlich Psychologin, was ich nur noch ab und zu mache (heißt habe nur noch einige wenige Klienten), bilde von Zeit zu Zeit Therapiehunde aus (was sehr Spass macht) und… habe noch zusammen mit meinem Mann eine kleine Firma.

              1. Das klingt sehr interessant. Wow. Ich wollte nach meinem Abi Psychologie studieren, hat dann aber nicht geklappt und so habe ich mein Hobby, professionelle Beschallung dann eben zum Beruf gemacht… was auch sehr viel Spaß macht. Aber die Psychologie hat mich nie losgelassen… Und das mit den Hunden, cool. Ich liebe Hunde, hätte auch gerne wieder einen, aber das wird nix, wohne alleine und bin ja eigentlich auch nur unterwegs…
                Und was macht die kleine Firma? Ich weiß, ich bin soooo neugierig 😉

                1. Ich hatte damals eigentlich erst mit Jura angefangen, aber schnell gemerkt, dass es einfach zu viele Gesetze gibt, die nicht so ganz meiner Meinung entsprechen. Von daher war es besser aufzuhören, würde nie etwas vertreten, wo ich nicht dahin stehe…

                    1. Ich glaube nicht an Gerechtigkeit, jedenfalls nicht auf diesem Planeten. Von daher habe ich das nie bereut.

                    2. Gerechtigkeit ist auch schon mal als Wort schwerfällig. Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei Dinge… und es geht dabei immer darum einen Sieger zu küren. Und wo ein Gewinner ist, muss es auch einen Verlierer geben. Und das ist per se schon mal nicht richtig…

                    3. Mir persönlich ist das ziemlich egal, ob jemand SIEGER ist, ich möchte, daß der Recht bekommt, dem Unrecht widerfahren ist. Ich hasse es, wenn Opfer zu Tätern oder nochmals zu Opfern gemacht werden. Und DAS ist leider in der heutigen Rechtsprechung fast die Regel!

  4. Liebe JanJan,
    danke für dein Vertrauen, uns von deinem Anderssein zu berichten. Ich denke, es hat dir mal gut getan, dir alles von der Seele zu schreiben. Vielen Dank! Und so hoffe ich, nachdem deine Blogfreunde und ich zähle mich auch dazu, nun ihre Meinung dazu bekundet haben, dass du gemerkt hast, dass wir dich alle so mögen wie du bist. Für mich bist du nicht anders als alle anderen, vielleicht nur ein wenig zurückhaltener und leiser. Du hast deine Hunde die dich glücklich machen, die dir viel Liebe geben und Freude bereiten und einen Mann, der, wie zwischen den Zeilen zu lesen ist, viel Verständnis für dich hat und dich gewähren lässt. So passt alles wieder zusammen. Genieße das Leben auf deine Art und Weise und alles wird gut. Du hast nur das EINE!
    ❤ liche Grüße Piri

    1. Dankeschön Piri, es tut auch gut und offen gestanden bin ich auch sehr positiv überrascht über die vielen lieben Reaktionen, in der Realität sieht das nämlich oftmals leider ganz anders aus. Da ist man bei vielen Menschen sehr schnell abgeschrieben, sobald sie merken, dass man nicht in das Wunschbild passt.

  5. Liebe JanJan,

    Meistens bin ich nur ein stiller Leser deines Blogs und melde mich ganz selten zu Wort. Aber diese Beschreibung deines täglichen Lebens hat mich sehr berührt. Du bist nicht die erste Person mit Eigenheiten aus dem autistischen Spektrum, die mein Leben kreuzt, doch da ich dich nur durch dein Blog kenne, hat es mich jetzt schon ein wenig überrascht. Auf jeden Fall bist du mir durch diese Beschreibung als Person näher gekommen, und ich danke dir für diese Öffnung, und für den Mut und das Vertrauen, dass sie sicherlich erfordert hat.
    Du scheinst glücklich zu sein damit wie du bist, und das ist mehr, als viele Menschen, die sich für „normal“ halten von sich sagen können.

    Herzliche Grüße
    hataibu

    1. Vielen Dank Hataibu, hast du sehr schön gesagt, ich gewähre normalerweise persönlich auch nur wenigen Menschen Einblick in mein Leben und wer mich dort nicht akzeptieren kann wie ich bin, der ist es ohnehin nicht wert daran teilzuhaben. Also ein kurzer Schmerz über den man hinwegkommt, auch wenn es natürlich wieder und wieder passiert. Damit muss man einfach leben und umgehen können, auch wenn es manchmal traurig ist. Menschen sind SO, ich erwarte nicht allzu viel gutes davon, von daher hält sich die Enttäuschung hinterher in Grenzen.

      Und mit deinem letzten Abschnitt hast du besonders recht! Ja, ich bin glücklich mit meinem Leben, habe Job, einen tollen Mann, Hunde, die mir das Leben leichter machen, erfreue mich an Kleinigkeiten und so gesehen BIN ICH REICH! 🙂

  6. Du hast uns einen Einblick in Dein Leben gegeben, einen ganz privaten Blick in ein doch etwas anderes Leben, in das Du Dich nun eingerichtet hast.
    Ich denke Du meisterst es, hast Dich nach Deinen Vorstellungen eingerichtet und Menschen in Deinem nahen Umfeld, die von Deiner Situation wissen und damit umgehen können.
    Ich denke viele Menschen wissen nichts von diesem Anderssein und wie ich schon im anderen Blog schrieb, wissen die Menschen nicht wie sie damit umgehen sollen, denn man sieht die „Krankheit“ nicht. Alles Gute wünsche ich Dir.

    1. Dankeschön Biene, ich wollte Menschen einfach mal ein wenig zeigen, dass man anders sein kann und trotzdem normal und Betroffenen auch ein wenig Mut, dass man sich nicht verstecken muss, nur, weil man gewissen Normen vielleicht nicht entspricht.
      Mit dieser großen positiven Resonanz hatte ich allerdings nicht wirklich gerechnet, das hat mich sehr freudig überrascht. 🙂

        1. Danke Biene, gut, dass du das sagst, ich verstehe einfach nicht warum ich in diesem Blog einfach keine Benachrichtigung bekomme, sonst kommt alles per Mail… 😦

    1. Ja aber das verhält sich etwas anders als man denkt, ich reise sozusagen ‚im geschützten Rahmen‘, das kann ich so nicht erklären, jedenfalls komme ich dabei in der Regel wenig mit Menschen in Kontakt.

    1. Das freut mich, vielleicht macht es das für dich jetzt auch etwas einfacher ungewohnte Reaktionen von ihr zu verstehen.
      Habt ihr nie darüber gesprochen?
      Ich sage ehrlich, erklären fällt mir auch schwer, wenn ich meinem Mann solche Sachen beschreiben will, dann schreibe ich ihm…. ich weiss das klingt ziemlich verrückt 🙂

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