Männer sind so UN… 

Sind Männer Menschen zweiter Klasse?
Oder warum müssen Männer immer stark sein?

Habt ihr darüber schon mal nachgedacht?
Ich meine das fängt ja an bei irgendwelchen Katastrophen, dann gibt’s Rettungseinsätze und wie in alten Zeiten hört man noch immer diesen komischen Satz: Frauen und Kinder zuerst!
WARUM?

Weil Männer Menschen zweiter Klasse sind?  Weil sie unwichtig sind?  Weil sie sooo stark sind und nicht rumheulen?
Sorry, ICH finde das nicht fair!  Und säße ich im letzten Rettungsboot würde ich ganz krass meine Nachbarin (die ich nicht habe) rausschubsen, um Platz für meinen Mann zu machen!  Ansonsten würde ich eher selbst wieder aussteigen, aber mit Sicherheit nicht in der Not meinen Mann alleine zurück lassen!
Ich frage mich, wie genau rechtfertigt man so einen blöden Spruch?  Mensch ist Mensch, egal ob Mann, Frau oder Kind. Alle haben die gleichen Gefühle, die gleichen Ängste und jaaaa auch das gleiche Recht zu leben!  Wer maßt sich an darüber zu entscheiden wer wichtiger ist?
Bevorzugt man Frauen, weil sie sich um die Kinder kümmern müssen?  Das ist Bullshit!  Dafür gibt es heute genauso viele gute Väter, wie Mütter, ich kenne selbst Väter, die definitiv die besseren Mütter sind!

Ich persönlich finde Männer werden in unserer (westlichen) Gesellschaft oft benachteiligt, oftmals scheint er einfach das Wesen zu sein, welches einfach das Geld ranzuschaffen hat. Gerade ein geschiedener Mann, nicht nur, dass er natürlich meist Schuld ist, nein er wird von der Ex ja auch noch gerne schön ausgenommen, so dass er sich eine neue Familie kaum leisten kann.

Und wie sieht es mit Schwächen aus? Auch da leben wir noch immer etwas im Mittelalter. Haben Frauen psychische Probleme gehen sie ein Stück weit offener damit um, es wird eher akzeptiert, aber ein Mann, beispielsweise mit Depressionen…  Traut sich kaum mit jemandem darüber zu reden. Warum?  Weil es ein Zeichen von Schwäche ist?  Weil Männer so was einfach nicht haben?
So fällt er tiefer und tiefer in’s Loch, nur weil er das wirklich menschliche nicht zeigen kann. Und eines Tages stehen da wieder mal trauernde Menschen an einem Grab, weil Herr X sich (völlig überraschend) das Leben genommen hat… ER der doch immer sooo stark war… 
Niemand hat ES gemerkt, dieses Leid, diese Traurigkeit…

Jaaaa es gab Zeiten, da habe ich Männer’n sogar jegliche Gefühle abgesprochen, dachte nicht mal, dass sie dessen überhaupt fähig sind.
Männer waren für mich so UN…
Unverletzlich
Unkaputtbar
Unsensibel
Unerschöpflich
Unbesorgt
Unnütz
Unangenehm
Unantastbar

Jaaaa ich habe mich getäuscht…. Es gibt durchaus auch richtig tolle Männer….

by Pixabay

77 Kommentare zu „Männer sind so UN… 

  1. Könnte man so viel dazu sagen. Grundsätzlich würde ich sagen alles richtig.
    Ich schätze rein vom „Überleben der Spezies“ her ist es sinnvoller, die Frau überleben zu lassen, als den Mann. Der lässt sich rein biologisch besser ersetzen, wenn man die Anzahl der Nachkommen konstant halten will. Das wiederum dürfte für die heutige Menschheit nicht notwendig sein, aber man könnte das als Argument nehmen, warum die Männer sich opfern „müssen“.

    1. Ja die Zeit aus dem Busch sollten wir ja hinter uns gelassen haben.
      Ich finde es einfach irgendwie eine Benachteiligung zumindest in unserer „zivilisierten“ Welt und mir würde es im Traum nicht einfallen meinen Mann für irgend jemanden zu opfern.

              1. Ich komme ja auch irgendwir ursprünglich „aus dem Mittelalter“, bis mich Herzog Wellington überfiel und ich seine Zeit dann zwangsweise etwas mitadoptiert habe (und dann kam der Mann, der komplett auf die Zeit festgelegt ist…) aber leben möchte ich dort auch nicht wirklich dauerhaft. Außer evtl. wenn ich mir aussuchen könnte, wo, als was und mit wie viel Geld.

                  1. DAS auf jeden Fall. Dazu hab ich hier irgendwo was schönes aus einem Benimmbuch (19. Jh.) rumliegen, das muss ich mal suchen und einscannen.

                    Wobei ich ja so manches, was im Mittelalter als Beinkleid durchging, auch nur sehr stirnrunzelnd begutachte.

                    1. Jaaa, das ist bei uns ja auch noch so. Mein Mann ist ja noch so verrückt, dass er im wärmsten Hochsommer lange Ärmel und Halstuch trägt um nur ja nicht an der falschen Stelle zu bräunen!
                      Die hochgestellten Hemdkragen und der eigentlich obligatorische Schal/das Halstuch kosten mich jedes Mal Überwindung, obwohl ich in meiner Rolle wenigstens gut schummeln kann.

                    2. Aber wenn er bei Veranstaltungen in Uniform steckt sieht man gebräunte Stellen doch eh nicht. Obwohl es schon ganz gut ist, wenn Männer angezogen sind. Klar kurze Ärmel und so ist okay, aber Männer in kurzen Hosen, vielleicht noch so Mallorca Style sind mir ein Greuel…

                    3. Ich finde es ehrlich gesagt auch gut wenn Frauen angezogen sind.
                      Das „in der Uniform sieht man das gar nicht“ sagte zu ihm auch mal jemand, ziemlich genau so. Seine Antwort: „Und wenn was passiert, und ich falle vom Pferd und irgendjemand zieht mir wieder hilfreich die Jacke und das Hemd aus um nachzuschauen?“. Ich hätt‘ ja wieder so lachen können. An dem Tag auf den er sich da bezieht hatte er fünf gebrochene Rippen, aber das wirklich *wichtige* dabei ist, dass er nicht an den falschen Stellen gebräunt ist.

                    4. *lach Dein Mann setzt eben Prioritäten, aber so Merkwürdigkeiten kenne ich irgendwie.
                      Mein Mann zum Beispiel verstand auch nie warum Frau sich unbedingt erst noch die Beine rasieren muss, bevor wir zum Tierarzt oder einkaufen gehen, dabei ist die Erklärung doch ganz logisch: Schließlich könnte ich unterwegs tot umfallen und Frau will ja schließlich nicht mit Beinhaaren abtransportiert werden! 😉

                    5. *lach*. Jaja, die Prioritäten sind jedes Mal wieder lustig, wenn er sich mal wieder irgendwas kaputt macht (das kann er gut). Die Beinrasierlogik ist glaube ich relativ weit verbreitet. Mache ich selbst aber eher selten, ich finde das Gefühl danach total komisch.

                    6. Siehste da würdest du mich dann finden oder im Winter oder so, aber für kein Geld der Welt kriegst du mich im Sommer raus in die Sonne!

                    7. Heuer hatten wir sehr gut verregnete Veranstaltungen 😉 Mich sieht man im Sommer aber schon mit total anachronistischer Sonnenbrille. Schon alleine weil ich sonst im wörtlichen Sinn nichts mehr sehe, meine Augen sind so verdammt lichtempfindlich.

  2. Mein Mann ist auch toll.
    Davon mal abgesehen, ich bin keine „Emanze“ – aber solange Frauen für gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn bekommen haben wir eine Schieflage!
    Was Gefühle bei Männern betrifft….ist auch eine Erziehungssache. Komischerweise wird bei der Erziehung so viel reformiert (zB. antiautoritäre Erz.) aber der blöde Spruch: „Jungs weinen nicht“ hält sich bis heute.
    Habe meinem Sohn erklärt, dass auch ein Junge oder Mann weinen darf. Hätte die Natur das nicht vorgesehen, hätten sie keine Tränendrüse.
    Ich mache mir da keine Gedanken, Sprüche wie „Frauen und Kinder zuerst“ haben heute kaum noch Bedeutung. Das sehe ich auch bei den Kriegsflüchtlingen, da fliehen als erstes überwiegend die jungen Männer…..
    (Ja, nun dürfen alle Gutmenschen auf mich eindreschen 🙂 )

    1. Interessanterweise ist die Sache mit dem „Jungs weinen nicht“ sogar relativ „neu“. Irgendwie lustig, wie sich mancher Blödsinn so schnell durchsetzt und so hartnäckig hält, und manch sinnvolle Sachen brauchen ewig, bis sie in die Köpfe durchdringen.

      1. War das nicht schon immer so mit dem „Jungs weinen nicht?“ Ich kenne das zumindest nicht anders.
        Ich sage mal alles in Maßen, jeder darf und sollte weinen, wenn es dafür Anlass gibt. Und Dauerheulen ist bei Frauen nicht weniger nervig 😉

        1. Jo, darum meinte ich „relativ“ – alsonicht in der Zeit unserer Erinnerung. Insofern stimmt für uns „schon immer“ schon.
          Aber wenn du nur 200 Jahre zurückgehst, dann durften die Männer auch durchaus weinen. Und waren seltsam, wenn sie keine Gefühle zeigten. Je nach Schicht dann sogar noch mehr als die Frau, die sich in ihr Schicksal zu ergeben hatte und bitte im Dauerzustand „zufrieden“ sein sollte.

          Dauerheulen ist in der Tat bei absolut jedem nervig. Wobei ich persönlich Gefühlsausbrüche ohne sichtbaren Anlass allgemein anstrengend finde.

          1. Gefühlsausbrüche, absolut zustimme! Das ist der Punkt, wo ich gehe… Ist nicht mein Ding.
            Also mit der alten Zeit, das weißt du ja sicher besser als ich, offen gestanden wusste ich das nicht. Kenne ja die Zeit natürlich nur aus Filmen und da habe ich jetzt noch nicht so Männer heulen sehen… Allerdings auch weniger Frauen. Worüber weinten wohl Männer vor 200 Jahren?

            1. Die Filme sind aber auch ganz oft aus der Mentalität der heutigen Zeit gedreht, da stimmt öfter mal was nicht.

              Hmm. Also so fällt mir grade ein, natürlich der Klassiker: Tod von Nahestehenden (Familie und wichtiger noch Freunde), allgemein Schicksal Nahestehender, rührende Theaterstücke, Hilflosigkeit beim Nichtändernkönnen einer Situation.

      2. Also den Spruch musste sich mein Bruder schon als Kind anhören – und er ist fast 60! So neu ist der Spruch also wahrscheinlich nicht. Und mein Sohn ist 30, er musste sich den Spruch ständig von seiner Großmutter väterlicherseits anhören. Als ich sie mal darauf ansprach meinte sie nur lapidar: „das musste sich Dieter (ihr Mann) auch schon anhören, das ist nun mal so. Ich hab es meinen Jungs auch immer gesagt“ (Das sie das tat ist, finde ich, nicht gerade ein Qualitätsmerkmal ihrer Erziehung.)

    2. Ja genau darum schrieb ich auch den Zusatz IN UNSERER WESTLICHEN WELT Rika 😉 Dass in anderen Regionen der Mann Gott gleich gestellt ist, ist bekannt. Darüber möchte ich mich jetzt aber nicht auslassen. Ich spreche hier nur von UNSEREN Männern.

    3. Ja genau darum schrieb ich auch den Zusatz IN UNSERER WESTLICHEN WELT Rika😉 Dass in anderen Regionen der Mann Gott gleich gestellt ist, ist bekannt. Darüber möchte ich mich jetzt aber nicht auslassen. Ich spreche hier nur von UNSEREN Männern.

  3. Vielleicht ist auch… Frauen und Kinder zuerst … einfach praktisch gedacht. Die wiegen weniger (meistens) und nehmen weniger Platz weg. Also passen in ein Rettungsboot mehr, die überleben können. 😉
    Und die meisten Männer haben mehr physische Stärke, jedenfalls gibt es nicht so viele Frauen, die mal eben ein paar Schränke umtragen können oder so was.
    Ich selbst sage immer, ich finde es gut, wenn ein Mann auch weinen kann. Das zeugt von Emotionen und dass er sie auch zeigen kann. Es gibt nichts schlimmeres, als das in sich reinzufressen. Männer dürfen auch weich sein und auch mal schwach. Nur weinerlich kann ich nicht leiden – da aber bei Frauen, Kindern und Männern gleichermassen. 😉

    1. Wie ich sehe sehr praktisch gedacht, lass die Männer mal erst noch die Schränke wegräumen 🙂
      Deinem letzten Satz stimme ich vollkommen zu, kann ich auch nicht ab… 😉

      1. Ja. 🙂 Und ja, weinerlich macht mich irgendwann agressiv, so innerlich… gibt auch einige alte Kunden, die so auf weinerlich und bedürftig machen. Das kann ich ne Zeit lang beachten und auch betüddeln, aber irgendwann reichts dann…

  4. Das ist ein super Eintrag zu einem Thema, zu dem ich mir schon oft Gedanken gemacht habe.

    Die Frage re „Frauen und Kinder zuerst“ hab ich irgendwo sogar mal angesprochen und bekam als Antwort, das hat was mit Kavaliersein zu tun. Kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann verstehen wenn ein Mann seine eigene Frau oder sein eigenes Kind ueber sich selber stellt, aber eine Fremde? Ich finde das ist zu viel verlangt. Das Thema wirft IMO auch, nicht ganz unwichtige, praktische Fragen auf: Ab welchem Alter muss z. B. ein Junge auf seinen Platz im Rettungsboot verzichten? Und – ich glaube es ist viel schlimmer fuer ein Kind seine Eltern zu verlieren, oder fuer einen Erwachsenen seinen Partner (und damit oft das Einkommen oder die Fuersorgerin der Kinder, wenn man welche hat), als es ist fuer zwei (wahrscheinlich noch recht junge) Eltern ihr Kind zu beklagen.

    Zu Deinem zweiten Absatz: es wird vermutet dass die Selbstmord- und Alkoholmissbrauchsrate bei Maennern deshalb so wesentlich hoeher ist als bei Frauen, weil sie sich weniger aussprechen und Unterstuetzung holen koennen. Und das kann ich durchaus nachvollziehen.

    1. Genau so ist es Culbia, ich würde mit Sicherheit nicht meinen Mann opfern für irgendeine Frau, das ist überhaupt keine Frage. Ich denke in jeder guten Beziehung würde man sich FÜREINANDER opfern, egal ob Mann für seine Frau oder die Frau für den Mann, das hat auch nichts mit Einkommen oder Versorgung zu tun, sondern einfach mit Gefühl.

      1. Ja. Dennoch, diese praktischen Dinge halte ich schon auch fuer relevant wenn den eine Entscheidung anstuende zwischen Mann (oder Frau) und Kind

  5. Aufgrund einer Verkettung von Umständen saß ich heute allein beim Abendessen in einer Kneipe und wurde von einem Mann auf meinen Kurzhaarschnitt angesprochen und darauf, dass ich deshalb meinen Archetypus „Frau“ verleugnen würde (so wahr ich hier schreibe!!!) Also wer weiß schon, woher all das Gedankengut so kommt…..

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