Das kenne ich auch – Autismus verharmlost

Im Grunde kann ich das so unkommentiert stehen lassen…

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

„Das geht mir genauso.“
„Ich kann Lärm auch nicht ertragen.“
„Mich stören die vielen Menschen auch.“
„Ich bin auch gerne alleine.“
„Ich mag grelle Farben auch nicht.“
„Ich bin auch geruchsempfindlich.“
„Ich verstehe Ironie auch nicht.“
„Ich telefoniere auch nicht gerne mit fremden Menschen.“
„Ich kann manche Berührungen auch nur schwer ertragen.“

Auchauchauch.

Immer wieder dieses Auch mit dem ich konfrontiert werde, wenn ich Menschen erläutere, was es für mich bedeutet, autistisch zu sein.
Was impliziert dieses Auch im Zusammenhang mit Situationen, in denen ich beschreibe, warum ich anders bin, was mein Anderssein beinhaltet?
Wollen mir die Auch-Sager mitteilen, dass ich gar nicht so anders bin, weil sie selber gleich empfinden?
Heben sie mit ihrem Auch mein Anderssein auf? Und wenn ja, aus welchem Grund? Geschieht das, weil sie mir damit sagen wollen, dass ich genauso bin wie sie beziehungsweise sie genauso sind wie ich…

Ursprünglichen Post anzeigen 514 weitere Wörter

106 Kommentare zu „Das kenne ich auch – Autismus verharmlost

  1. Du kommst hier im Blog ziemlich normal rüber. Sehr kommunikativ. Da denkt der normale Mensch nicht an Autisten.
    Es will sicher niemand verharmlosen. Es ist ja oft bei Krankheiten, dass man sich als Gesunder nicht sicher ist, wie man sich verhalten soll. Geht mir auch so. Man plappert fröhlich drauf los, z.B. nach dem Motto „wird schon wieder“ zu einem todgeweihten Krebskranken oder dem hoffnungslosen Schlaganfallpatienten.
    Blöder ist es aber sicher noch, vor lauter Unsicherheit den Kontakt zum Kranken abzubrechen.
    Übe einfach Nachsicht, wenn’s geht.

    1. ein Autist ist ja auch nicht unnormal, ist ja auch ein Unterschied ob jemand Krebs hat oder einen Schlaganfall, im Rollstuhl sitzt, oder eben als Autist bezeichnet wird, als wäre das ein krebsgeschwulst.

    2. Zum einen bin ich ja nicht krank, sondern nur anders, zum anderen kann man aber eben sehen wie die schriftliche Kommunikation täuschen kann 🙂

      1. Nun ja und daraus resultiert eine Unsicherheit. Wenn Menschen etwas nicht verstehen, werden sie oft unsicher und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

  2. Denke und empfinde es eigentlich nicht so, sehe es auch nicht als Verharmlosung oder gar verdrängen von anders sein durch Autismus.
    Vielmehr ist es für mich gefühlsmäßig völlig normal mich nicht nur auch Autisten gegenüber völlig normal, ganz nach meinem Gefühl zu verhalten und einfach als Menschen wie auch ich es bin zu sehen.
    Jeder Mensch ist anders irgendwie, sowie auch ich, nicht nur durch shit Erbkrankheit bei mir😞… doch muss oder will er/ich deshalb unbedingt auch was besonderes sein, besonders behandelt werden?
    Auch von mir kommt vielleicht mal rüber, dass es mir grad auch so oder ähnlich geht, weil es eben auch so ist! Ich verstehe das Problem dabei hier leider überhaupt nicht… denn darf man als Nichtautist nicht gleiche oder ähnliche Empfindungen bei manchen Dingen haben und es im Gespräch entsprechend nicht auch mal äußern?
    Hoffe sehr, dass du mich nicht falsch verstehst. Aber ich mag dich als Person, deine Art und wie du hier eigentlich sehr schön schreibst gerne, verstehe aber leider wirklich das in dem re-Blog aufgeführte Problem nicht.
    Liebs Grüßle🍀

    1. In dem Artikel geht es im Grunde nicht um das Problem von Empfindungen oder nicht akzeptieren, sondern oft einfach das Nicht Begreifen worum es eigentlich geht.

      1. Danke, nun hab ich es auch kapiert hoffe ich.
        Steh zur Zeit wegen Problemen mit Verwandtschaft etwas unter Strom😒, was wahrscheinlich meinen Blickwinkel und entsprechendes Empfinden bisschen irritiert.

        1. Macht doch nichts Hanne, ich habe manchmal erhebliche Probleme zu erfassen worum es geht oder wie was gemeint ist.
          Wünsche dir alles Gute mit der Verwandtschaft 👋

      2. Ich sehe in den angeführten Bemerkungen auch eine Form von Abwehr, das Bedürfnis, davon nichts hören zu wollen. Bei manchen mag das Anderssein gar so eine Art Konkurrenzverhalten in Gang zu setzen, als wolle man für sich persönlich daraus Vorteile ziehen, sich hervorheben. Hier sehe ich auch Parallelen zu Krankheiten, im Besonderen seltenen Erkrankungen. Eine meiner Töchter litt 9 Jahre lang an Lupus E. und wir haben oft solche Bemerkungen gehört.
        Bzgl. verschiedener Formen von Autismus und Asperger-Autismus habe ich hauptsächlich Erfahrungen mit Kindern (mein Hauptthema), in der Grundschule und bei meinem mittleren Sohn, der allerdings längst erwachsen ist.. Dazu habe ich einige Fortbildungen gemacht, um in der Schule Vorurteile abzubauen und das beste Umfeld zu gewährleisten. Sehr schwierig, da es vielen Kollegen einfach zu umständlich ist, genau hinzusehen und bestimmte Dinge zu beachten. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, denn alle gleich zu behandeln erzeugt auch Ungerechtigkeiten.

        1. Ja damit magst du Recht haben, oftmals hat man auch einfach das Bedürfnis das ANDERSSEIN erklären zu wollen, aber das Gegenüber versteht es eben einfach nicht. Dann kommen eben solche Sprüche „DAS kenne ich doch auch“ und man fühlt sich noch hilfloser.
          Wie hat sich dein Sohn damit entwickelt? Hat er es geschafft eine Akzeptanz zu erlangen?

          1. Mittlerweile geht es ihm gut. Lange Zeit war das kein Problem, deshalb haben wir auch nicht nach einem Namen für seine Eigenarten gesucht. Wir sind eine große, offene, unkonventionelle Familie, in der – seit ich allein entschieden habe – jedes Kind sein konnte, wie es eben war. Er brauchte schon als Kind seine festen vier Wände, auch im übertragenen Sinne. Der Umzug in ein anderes Zimmer wurde dann eben ein Jahr lang vorbereitet. Er ist absolut logisch denkend und spricht alles so aus, als berichte er über eine wissenschaftliche Arbeit. Mit 8 hat er seinem dreijährigen Bruder, der geduldig und bewundernd zuhörte, alles über das Wesen seiner Fische erzählt. Das war so eine niedliche Szene. Als er in die Schule kam, verlangte er einen Lehrer und ohne Bart – und er bekam ihn. Da er auch – was ja nicht typisch ist – sehr charmant, wenn auch mit klaren Ansagen, und witzig ist, hatte er erst einmal keine Probleme.
            Schwierig bis dramatisch wurde es, als seine Schwester erkrankte. Er suchte nach einer logischen Erklärung für die Ursache der Krankheit, die weder vererbbar noch ansteckend ist. Als er keine fand, suchte er nach Antworten in Nahrungsmitteln, hörte selbst fast vollständig auf zu essen und verließ die Schule. Nachdem sie starb, fiel er völlig in sich zusammen und wir brauchten lange, ihn ins Leben zurück zu holen. Einige entstandene Zwangshandlungen hat er sich selbst abtrainiert. An der Abendschule hat er nun sein Abi nachgeholt mit 1,3 und wird jetzt anfangen zu studieren. Er lebt zufrieden alleine und es stresst ihn, wenn jemand anderer seine Wohnung betritt, aber draußen kann er Menschenmengen wieder ertragen. Unser Kontakt, auch zu seinen Geschwistern, ist dennoch sehr eng. Das erfolgt eben über Emails und links, die wir uns schicken, oder seltene Telefonate. Er macht wunderbare Musik, schreibt Programme für Computer, macht Übersetzungen und studiert dann – Philosophie!
            Mittlerweile weiß er wieder, wo er steht, was er kann. Deshalb ist es ihm weitgehend egal, ob Fremde ihn akzeptieren. Wenn ihm etwas an einer Person liegt, erarbeitet er sich deren Respekt. Falls nicht, ignoriert er sie. Er ist anstrengend und wunderbar.

            1. Das hört sich anstrengend aber auch sehr gut an. Durch die viele Unterstützung und die Möglichkeit sich entfalten zu dürfen, hat er seinen Weg gefunden und das freut mich sehr. Es tut mir sehr leid mit deiner Tochter, so ein Erlebnis wünscht man niemandem und es stellt eine Familie ohnehin auf eine harte Probe.

  3. Hm. Entweder
    1.) Ich verstehe den ursprünglichen Post nicht richtig.
    oder
    2.) Ich verstehe die Kommentare nicht richtig.
    oder
    3.) Die Kommentare verfehlen das Thema.
    Die Auflösung würde mich jetzt gezielt mit Blick auf meinen Kommunikations-Post von gestern in der Tat interessieren…

    1. MICH auch, meine Liebe, mich auch…
      Aber da ich bei der Arbeit bin, werde ich noch einige Stunden darüber nachdenken, ob ich den Zusammenhang finden kann. 😉

          1. Ich bin noch (bzw. wieder) am PC, leider hat sich die Arbeit nicht von alleine erledigt. *wein* Ich hasse Buchhaltung, bzw, den Teil den trotz allem ich machen muss… Den Großteil lasse ich ja machen.

              1. Genau. Buchhalter und Steuerberater… mir auch unverständlich dass man das freiwillig tut, aber meiner liebt das… naja, unser Glück, dass es solche Leute gibt ;). Früher, als ich ein kleiner Einzelübersetzer war, ohne Angestellte und mit einem überschauberen Kundenkreis, habe ich das ja noch alles selbst gemacht. Weiß heute gar nicht mehr, was ich mir dabei gedacht habe.

                  1. Da bediene ich jedes Klischee, das es zum Übersetzer gibt. Ich baue bei den einfachsten Rechnungen Mist, und „irgendwas mit Zahlen“? Standardantwort: „Ich bin Linguist, geh mir damit weg und mach das selbst.“ Dabei kann ich es theoretisch, oder konnte es zumindest mal… behauptet mein Mathe-Abitur. Das muss ich ja zum Glück keinem zeigen.

                    1. Ich verstehe heute noch nicht wie ich die Mathematik Prüfung überhaupt geschafft habe, kann im Grunde gar nicht sein…

                    2. Ist mir auch schleierhaft. Mathe war immer mein schwächstes Fach, außer Chemie bei einem Lehrer (ich bin kein Freund davon, die Schuld an einer Note auf den Lehrer zu schieben, aber wenn der Schüler in der Jahresabschlussnote 1-4(fast 5)-1 hat, stimmte in dem mittleren Jahr was nicht…).
                      Aber nach vielen Jahren von Mathenoten, die auffallend schlechter waren, als der Rest, stehen in meinem Abitur 13 Punkte… GUT ZUGEGEBEN da war Wahrscheinlichkeitsrechnung drin, das fand ich total faszinierend, aber das alleine kann’s nicht sein…

                    3. Ich kann mich gar nicht mehr richtig erinnern, weiß nur, dass ich es hasste. Physik war auch nicht mein Fall, Chemie dagegen mochte ich ganz gerne. Mein Lieblingsfach war jedoch immer Literatur, ich konnte über ein 5 Zeilen Gedicht eine dreiseitige Abhandlung schreiben 😁

                    4. Oooh, Gedichtinterpretation fand ich grässlich. Da fiel mir nie was ein. „Normale“ Textanalyse ging besser. Erörterung war mehr so meine Wellenlinie.
                      Die Naturwissenschaften mochte ich eigentlich alle, wir hatten auch die Möglichkeit, Nachmittags noch Chemielabor und Astronomie zu machen als Wahlfach, und in einigen Jahren gab es „Biologie Übungen“ (sezieren) im Angebot. Das fand ich super. Nur bei dem einen Chemielehrer klappte einfach gar nichts. Eigentlich wollte ich Abitur in Physik schreiben, aber unser Lehrer in den letzten beiden Jahren war ständig mit irgendwelchem Blödsinn beschäftigt (ich glaube wir haben mehr Kreuzworträtsel für ihn gelöst als Unterricht gemacht), dann habe ich mich doch nicht getraut (auf eine normale Klausur aus dem Buch lernen? Klar, kein Problem. Auf die Abiturprüfung? Da wollte ich doch gerne ein bisschen mehr als „nur“ das Lehrbuch. Den entsprechenden Chemiekurs hatte *der* Lehrer, Biologie wurde als Prüfungsfach nicht angeboten… also blieb nur Mathe als Naturwissenschaft. Hat ja aber gut geklappt…

                    5. Doooch Gedicht ist super. Erinnere mich noch an irgendwas vom Apfelbaum, die ganze Klasse schrieb eben über einen APFELBAUM, nur ich analysierte darin die ganze Weltpolitik. Der Lehrer war leicht überfordert 🙂
                      Bio habe ich auch für die Prüfung gewählt, Mathe musste ich nehmen, weil ich irgendwie zwischen zwei Noten stand. An den Rest kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
                      Aber eines kann ich dir garantieren: in Bio beim sezieren war ich garantiert NICHT dabei! Das fand ich erst später dann im Krankenhaus am menschlichen Objekt faszinierend.

                    6. Ich fand es schon in der Grundschule schrecklich, dass meine Mutter ihren Frosch quasi mit ihrem Leben verteidigte, ich wollte wissen, was da DRIN IST. (Das Mikroskop meiner Mutter hatte, bzw. hat, denn sie verteidigt ihn ja bis heute einen eingelegten Frosch im Zubehör.)
                      Genau mit dieser Art von Gedichtinterpretation fühlte ich mich immer überfordert.
                      Apfelbaum… Das war aber nicht der Poison Tree, oder?

                    7. Nein, jetzt habe ich doch gesuuucht, wusste nur noch das war von Schiller.

                      Der Baum

                      Der Baum, auf dem die Kinder 
                      Der Sterblichen verblühn, 
                      Steinalt, nichts desto minder 
                      Stets wieder jung und grün.

                      Er kehrt auf einer Seite 
                      Die Blätter zu dem Licht, 
                      Doch kohlschwarz ist die zweite 
                      Und sieht die Sonne nicht.

                      Er setzet neue Ringe, 
                      So oft er blühet, an, 
                      Das Alter aller Dinge 
                      Zeigt er den Menschen an.

                      In seine grüne Rinden 
                      Drückt sich ein Name leicht, 
                      Der nicht mehr ist zu finden, 
                      Wenn sie verdorrt und bleicht.

                      So sprich, kannst du’s ergründen 
                      Was diesem Baume gleicht?

                      Friedrich Schiller (1759-1805)

                      Apfel war es wohl nicht 🙂

                    8. Huch, den kannte ich ja gar nicht! Wenn ich jetzt versuche, das zu interpretieren, kann ich das Gedicht morgen auswendig… wenn der „Schaden“ nicht eh schon angerichtet ist, mein Hirn hat einen Reimmagneten. (Dafür fällt mir grad mal wieder total unmotiviert auf dass Schiller nicht sehr alt wurde).

                    9. Eingemauert in die Erde/steht die Form aus Lehm gebrannt/Heute muß die Glocke werden/Frisch, Gesellen, seid zur Hand./Von der Stirne heiß/Rinnen muß der Schweiß/Soll das Werk den Meister loben/Doch der Segen kommt von oben.

                      Ich habe dieses bescheuerte und extrem langweilige Gedicht aus versehen auswendig gelernt, während ich darüber geschimpft habe, dass es langweilig ist. Die Bürgschaft hat ja wenigstens noch Handlung! Allerdings haben wir einer 10jährigen Verwandten bei der Geburtstagsfeier unseres Opas die Kurzform beigebracht…

                    10. Ich bekam solche Sachen öfter mal als Strafarbeit aufgebrummt, weil ich immer so unaufmerksam war.
                      Die Bürgschaft finde ich gar nicht so schlecht. Und überhaupt, ich sollte mal wieder so alte Werke lesen.

                    11. Bürgschaft, Erlkönig, Zauberlehrling, Fischer (auch nicht unwitzig, ich brachte meinem damals 7 oder 8 Jahre alten Bruder die Alternativform von Goethes Fischer bei… Er trug es begeistert seiner Klassenlehrerin vor.) Ich mag sie ja eigentlich, nur in der Glocke passiert nichts.
                      Die meisten meiner Lehrer wussten, dass ich unterm Tisch was anderes lese. Kümmerte kaum einen. Erinnere mich da noch an „Aber Johanna liest Raumschiff Enterprise unterm Tisch, warum sagen sie da nichts?!“ als ein Mitschüler zur Aufmerksamkeit ermahnt wurde. Ich sah schon wer weiß was kommen. Der Lehrer meinte nur staubtrocken: „Die kann den Stoff in der nächsten Stunde aber trotzdem, und außerdem blättert sie leiser um als du.“ Und einmal hatte ich einen Englischlehrer der meinte, wenn mich sein Unterricht nicht interessiert, soll ich mich gefälligst hinten in die Ecke setzen, und ab nächster Stunde bestimmt er, was gelesen wird. In dem Jahr hab ich meine ganzen geliebten Klassiker auf Englisch durchgelesen, *und* festgestellt, dass ich von allen Brontes nur eine erträglich finde.

                    12. Ich hab‘ nicht genervt, hab ja gelesen… Wenn ich nicht gelesen habe, hab ich allerdings gerne mal mit dem Lehrer diskutiert. In Geschichte (12. oder 13. Klasse) einmal solange, bis der Lehrer in etwa sagte: „Die nächste Stunde hat das Thema X. Du hältst die Stunde.“ Hatte glaub‘ ich nicht den gewünschten Effekt, ich hatte ja nie Probleme damit, vor Publikum zu sprechen.

                    13. Diskutieren konnte ich schon immer gut (oder zumindest gerne…). Ich glaube am nervigsten für den Lehrer war es, dass ich auch noch bis zur folgenden Woche wusste, worüber wir uns gestritten hatten, und dann Belegmaterial auf seinem Tisch lag.

                    14. Jaaaa so Klugscheißerkinder machen sich gaaaanz beliebt….
                      Ich wollte dich heute eigentlich irgendwas fragen, aber ich komme nicht mehr drauf…

                    15. Ojeh, wenn dir das bei Klugscheißen einfällt wird das ja was gewesen sein…
                      Und ja, ich bin sicher dass das bei den Lehrern WAHNSINNIG gut ankam. Die Klasse fand das nicht so schlimm, die hatte dann schließlich frei.
                      Noch besser war aber die Klasse meines Bruders, die über ein Jahrzehnt später zu einem Mathelehrer-Referendar in etwa gesagt haben muss, wenn er wollte, dass sie den Stoff nächste Woche können,sollte er sich jetzt bitte hinsetzen und meinen Bruder erklären lassen, wie es geht. (Der ist das ziemlich stereotypische Mathe-/Musikgenie…)

                    16. Ich lach mich schlapp
                      Solche Kinder kamen bei MEINEN Lehrern so gar nicht gut an! Bei uns war das üblich, dass Kind einfach die Klappe hält und spurt…

                    17. Nö, mit Referendaten konnten wir sowas auch machen (Oder, ich sollte mich dafür eigentlich schämen, in der letzten Reihe Pokerspielen), das sind ja noch keine ganzen Lehrer und auf die hört eh keiner. Ich glaube bei einem „echten“ Lehrer hätten die das auch nicht gemacht. (Allerdings hat Bruder, der damals noch Ambitionen hatte,selbst Mathelehrer zu werden, bis zum Abi Nachmittags noch „Nachhilfe“ gegeben. Ich kam mal aus irgendeinem Grund vorbei und wusste gar nicht so recht, was da los war, der ganze Partyraum war voll mit Jugendlichen und Mathebüchern, und ich höre nur ein knappes „Raus! Wir lernen fürs Abi!“ Also SO gewissenhaft waren WIR als Schüler garantiert nicht.

                    18. Das auch, aber es gibt schon einige Dinge, die für uns einfach nicht denkbar gewesen wären 198X/9X, die ich aber 200X/1X dann bei meinen Brüdern (nach dem genannten kam nochmal einer) druchaus gesehen habe. Also ich glaube NUR daran, dass ich älter werde, liegt’s nicht. 😉

                    19. *Lach.* Naja, irgendwie schon. Manchmal überrascht es mich selbst, dass der „Kleine“ seinen MA fast fertig hat und der „Ganz Kleine“ inzwischen doch immerhin schon Paarundzwanzig ist und Physik studiert und mit Teilchenbeschleunigern spielt. Ich glaub‘ Weißer Rabe hat doch recht: ich werde alt 😉

                    20. Wir können ja halbe-halbe machen mit dem Unterschied. Wobei, dann müssen die Herren Männer das aber auch tun, sonst bin ich auf einmal älter als meiner.

                    21. Ich habe zwar grundsätzlich kein Problem mit meinem Alter, aber ich hätte nichts dagegen, etwas schneller die fortpflanzungsfähigen Jahre hinter mir zu lassen… v.a. weil die Beobachtung in der Familie besagt, dass damit die Migräneanfälligkeit bei uns massiv abnimmt… Das fänd‘ ich grundsätzlich gut…

                    22. Sollte ich jetzt fragen von welcher Spezies die sind, und wie es dem Spender geht?
                      Ist ja nicht mein Frosch 😦 Der Frosch „lebt“ immer noch im Mikroskopkästchen meiner Mutter. Ich fragte sie vor ein paar Wochen, ob ich nun *bitte* den Frosch haben könnte. Nix. Sie gibt ihn nicht her. Mit dem Hinweis, wenn sie ihn mir aushändigt wird er seziert, und ihr Frosch wird nicht seziert. Ich habe – ernsthaft – das Mikroskopset schon mehrfach auf Flohmärkten gesehen und nach dem Frosch gefragt. Kein Mensch hat anscheinend den Frosch seziert, die häufigste Antwort ist: „Den hat meine Mutter versteckt und ich hab ihn nie wieder gesehen.“ Wahlweise „Nö, den hab ich raus, damit ihn die Kinder nicht aufmachen, und jetzt ist er weg.“

                    23. Deine Mutter hat meine vollste Unterstützung, von mir würdest du den Frosch auch nicht bekommen 🐸!!
                      Die Hoden sind vom Hund, ein Geschenk vom Tierarzt.

  4. Ich verstehe eigentlich nicht, warum wir so oft über Autismus diskutieren. Du liebe JanJan kommst für mich sehr sympathisch rüber. In deinen Beiträgen schwingt viel power und Selbstbewusstsein mit, dass man gar nicht darauf kommt, du könnte eine Krankheit haben. Ich würde gar nicht daran denken, wenn dieses Thema nicht immer wieder auf der Tagesordnung stünde. Bleib so wie du bist, ich mag dich so. Wenn es dir am Herzen liegt, sprich über deine Krankheit, aber lass dich von der Krankheit nicht beherrschen. Leicht zu schreiben, denkst du bestimmt, die hat doch keine Ahnung. Versuch es mal und vielleicht geht es dir dann besser. Wenn nicht, war es nur ein gut gemeinter Ratschlag.

    ❤ -lichst Piri

    1. Na ja Piri ich diskutiere doch über alles gerne 🙂 in meinem Alltag spielt das auch gar nicht so die Rolle, zumindest wird es nicht zum Thema gemacht, weil unser Leben einfach normal, darauf passend ist. Als Krankheit sehe ich das sicher nicht.
      Nein, auf das Thema kam ich eigentlich gestern so durch einen Klienten. 😘 👋

      1. Ich habe mich mit dem Wort Krankheit sicherlich verkehrt ausgedrückt. Aber wenn man so am Schreiben ist fallen einem nicht immer die passenden Worte ein. Sorry!

  5. Autismus ist keine Krankheit. Ein Autist empfindet anders als ein nicht Autist. Ich mag nicht, wenn Autisten immer in die krankheitsecke gestellt werden, ein Autist kann kerngesund sein, so wie ich, die Beschreibungen im Posting ganz oben treffen auch auf mich zu, bin aber nicht krank. Ok.

      1. ich habe auch schon auf Fremdblogs geantwortet, ich musste antworten weil die Autisten immer so hingestellt werden als hätten sie nicht mehr alle Tassen im Schrank nur weil sie eben nicht so viel mit anderen zu tun haben wollen. Jeder Mensch ist anders. Manche brauchen eben viel Trubel, andere eben nicht, die haben lieber ihre Ruhe.

          1. Ich wusste viele Jahre nicht dass ich eben so bin wie ich bin. Besuche sind für mich Stress, Urlaub auch, ich brauche mein gewohntes Umfeld ohne Störung wenns geht und keinen lauten Fernsehton und keine Laute Musik. Nervt mich alles.

            1. Ich hatte den Vorteil, dass es in meiner Familie sher häufig und einfach „normal“ ist. „Wir sind halt so“ reichte bei uns immer als Erklärung. Ich finde es trotzdem bescheuert, wenn Leute von „Krankheit“ sprechen, was ja u.a. andeutet, dass es etwas ist, das man behandeln könnte oder *sollte*, und da würde ich in beiden Fällen auf die Barrikaden gehen. Gleichzeitig sehe ich bei uns auch, dass einige Familienmitglieder halt Autismus als Diagnose oder Fachbegriff aus grade dem Grund sehr negativ gegenüberstehen und lieber weiter „halt so“ sein wollen – obwohl es da ja faktisch gar keinen Unterschied gibt…

                1. Ich finde, ich kann „halt so“ sein und „trotzdem“ Autist. „Autismus“ oder auch „Asperger“ kann ich Leute googeln schicken, „halt so“ bringt keine Hits.

            1. Dahin gehend hatte ich vor Jahren mal eine ganz üble Diskussion ausgelöst als ich etwas sagte über NORMALE MENSCHEN… Autsch, das ging damals richtig ins Auge 😁

              1. Ui, das kann ich mir… irgendwie sogar vorstellen. Ich meide das Wort „normal“ allerdings eher deswegen, weil es für mich den Beigeschmack von „standardisiert“ hat, und ich vom Standardisieren des Menschen nicht so viel halte.

                  1. Das geht ganz einfach, gehst du in den nächsten Schreibwarenladen, holst dir ein Geodreieck. Dann hast du ganz schnell bestimmt, was normal ist.
                    Aber ernsthafter – ich bemühe mich online schon um eine eindeutige Ausdrucksweise, v.a. bei problematischen Themen. Bei „normale Leute“ stellen sich mir eher die Haare auf, weil ich dann schon so halb sehe, der Sprecher sieht sich selbst als „anormal“ und will jetzt gleich von mir Bestätigung, dass das OK ist. Und ich bin kein Coach…

                    1. Ach ich bestätige jedem Normalität, wenn er damit glücklich ist.

                      Übrigens jetzt habe ich gerade einen 3D Drucker in Aktion gesehen, wie er einen Menschen gedruckt hat. Voll schön.

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