Willemstad… 5 Stunden…

Geplant war diesen Sonntag ja eigentlich arbeiten, dann haben wir kurzentschlossen Mittags Feierabend gemacht, das Wetter war einfach Hammer. Und während der Gatte beschloss seine Schwester zu besuchen und einen Familientag abzuhalten, hatte ich schon blitzschnell meine Wanderschuhe angezogen, Hunde gepackt und nichts wie raus.

Brabant bietet allgemein sehr schöne Wander- und Fahrradrouten, wer hier Urlaub macht sollte mal vorbei schauen.

Dieses Mal hat es mich nach Willemstad verschlagen, eine alte Festungsstadt und selbige wollte ich mir ja seit ewigen Zeiten schon ansehen.

Gestartet bin ich 13.00 Uhr am Yachthafen und war einigermaßen schockiert, der Parkplatz war brechend voll und Menschen über Menschen… So viele hatte ich hier nicht mal im Sommer gesehen. Jeden hat es heute irgendwie nach draussen gezogen… Ich war wenig amüsiert und habe das Projekt Festung erstmal nach hinten verschoben.

Gleich gegenüber ist ein schöner Park gelegen, wo man zwischen den Grachten quasi um Willemstad herumlaufen kann und der gleichzeitig als Hundefreilaufgebiet der Stadt dient. So habe ich das Pferd also von hinten aufgesattelt und erst eine entspannte Runde gedreht.

Stadt, Cafés etc bin ich natürlich großzügig umgangen 😊 Trotzdem schön anzusehen…

6 Kilometer später hatte ich die Festung wieder erreicht.

Die Festung ist für das alt-holländische Festungssystem konzipiert, dessen Merkmale erdmauernde Wände sind, relativ weit voneinander entfernt kleine Bastionen mit geraden Flanken am Ufer und umgeben von einem nassen Kanal. Abweichend von diesem System sind die Flanken der Bastionen nicht gerade, sondern nach innen gebogen, was auf einen italienischen Einfluss hindeutet.

Prinz Maurits beauftragte Herrn Jasper van Kinschot am 23. März 1598, nach dem Vorbild von Johan van Rijswijck, dem allgemeinen Festungsmeister, Festungen zu errichten, um das „Schielviertel“ am Oostdijk zu schützen.

Van Rijswijck baute nach dem Vorbild von Abraham Andriesz, der die Festung auf einem perfekten Sechseck gestützt hatte. In einer siebenseitigen Ecke ließ er das Sechseck außerhalb des Deichs liegen. Die Achsen durch die beiden äußeren Deichbastionen verlaufen parallel zu den Winkelhalbierenden des Sechsecks (eine Winkelhalbierende ist die Linie, die den Winkel teilt, der durch die Achsen zweier innerer Deichbastionen gebildet wird).

Der Bau der Bastion Groningen begann vermutlich 1598, der der Bastion Gelderland 1602. Zum Schutz des Gezeitenwassers der Hollandsch Diep erhielten sowohl die Bastionen als auch die Höfe eine Steinmauer.

1943-1944 Willemstad wieder als Festung

Während des Zweiten Weltkrieges war Willemstad noch eine Festung, jetzt jedoch Teil der Stützpunktgruppe XXXIV der Stützpunktgruppe Ooltgensplaat, einem Inlandteil des Atlantikwalls. 1943 bauten die Deutschen zwei Bunker aus Stahlbeton für Küstengewehre vom Typ 669 auf der Bastion Holland, und auf und in der Bastion Gelderland gab es Vorkehrungen für Flugabwehrgeschütze, Betonunterstände, Munitionslager und einen Beobachtungs- / Kommandobunker.

Die gut erhaltenen Befestigungsanlagen und Gebäude sind jetzt in der Liste der geschützten Denkmäler aufgeführt.

Heute kann man das ganze besichtigen, wobei ich mich auf Grund von Hundebegleitung auf den äußeren Teil beschränkt habe.

Die unterirdischen Gänge sind mit Sicherheit faszinierender, aber das muss ich zu einem Zeitpunkt mit wenig Publikumsverkehr verlegen.

Vorbei ging es an der alten Schutzmauer, vorbei am Park, durch ein kleines ruhiges Waldstück, hier laufe ich öfter mal, weil man in der Regel keinen Menschen trifft.

Am Ende des Waldes landet man an einem kleinen See, auch Picknick kann man hier gemütlich machen, sofern irgendwelche Vollpfosten Tische und Bänke nicht wieder abgefackelt haben… Passiert hier leider sehr oft…

Gegenüber des Waldes gelangt man zum Schleusenkomplex der Volkeraksluizen, der größte Binnenschifffahrt – Schleusenkomplex von Europa.

Ooookay… Davon sieht man jetzt auf dem Photo nicht so viel, mich interessierte mehr die wunderschöne große Wiese zum rum toben 😌 und wie man sieht wurde es schon wieder dunkel.

Beidseitig vor den Schleusen gibt es hier Übernachtungsmöglichkeiten für die Berufsfahrt.

Soooooo das war unser Tagesausflug… Nach 5 Stunden und 16 Kilometern machten wir uns auf den Heimweg.

Sind sie nicht brav, meine Engelchen? 😊💕

By JanJan
By JanJan

Wünsche euch eine gute Nacht und schönen Wochenstart 👋

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33 Kommentare zu „Willemstad… 5 Stunden…

  1. Schön, wieder von euch zu lesen. Ihr hattet wirklich einen tollen Tag. Um einen Dalmi zum Schlafen zu bringen, braucht es schon ordentliche Strecken. 😁 LG, Susanne

      1. Meine Jule war gerade in jüngeren Jahren, also bis sie 12 war, ein Wirbelwind, die stundenlang laufen und toben konnte. Ich war immer platt, aber sie hätte noch weiter marschieren können. 😁

        1. Meine Älteste ist ja schon fast 14 und das Mürmel… Sie ist eigentlich genial, zu Hause tiefenentspannt und draussen aktiv, aber so nach drei Stunden hat sie in der Regel doch genug. Sie ist allerdings auch eher unsicher und so ein bisschen mein Autisten Hund… Neue Eindrücke sind eben immer wieder sehr anstrengend und ermüdend, das kenne ich ja von mir… 😊 Ich „mache“ draussen aber auch viel mit den Hunden.

            1. So soll das sein 😊
              War sie eher Typ Rennmaus oder Schnüffler?
              Meine erste war nur Schnüffler, die zweite nur Rennmaus, die Dritte eine Mischung aus beidem 😌

                    1. Aber sie war eine zähe Maus und ist schnell wieder gesund geworden. Damals war sie erst ca. 6 Monate alt. War echt fies. Es kamen auch Erinnerungen an meinen kleinen Rauhaardackel hoch, die Kleine starb mit nur 4 Monaten, wohl an Parvovirose. Das war ganz grausam… 😢

                    2. Oh je, das ist ganz schlimm.
                      Mit meinem ersten Dalmi bin ich mit vier Monaten auch gleich in der Tierklinik gelandet, sie hatte auf der Strasse einen (sauberen, aber unverpackten) Tampon verschluckt 😳

  2. Klasse Bilder und Eindrücke von einem richtig schönen entspannten Tag wie man sieht liebe JanJan. 😉
    Liebs Grüßle von Hanne und komm auch du gut in die Woche 🌞🍀

  3. Feiner Auslauf für Euch alle 🙂 Dieses Schleusensystem klingt ja interessant. Die Festung auch. Wir waren mal vor ein paar Jahren in der Festung Bourtange, sollte es Dich mal so weit in den Norden verschlagen… Fanden es ganz schön, wenig überlaufen und die Siedlung in der Festung hat einen sehr schönen dörflichen Charakter.

  4. Liebe JanJan,
    eine interessante Anlage, bei der sich eine genauere Besichtigung bestimmt lohnen würde.
    Deine Engelchen schlafen den Schlaf der Gerechten. 😉 Immerhin hattet ihr wieder einen aufregenden Tag.

    Lieben Gruß zu dir,
    Lilo

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