Hundegeschichten… Macy 2

 Macy 1

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Eines Tages jedoch veränderte sich mein Leben, immer öfter hatte ich Probleme aufzustehen oder meine Hinterbeine sackten beim laufen einfach weg. Zum laufen nahm meine Familie nun einen Wagen mit, damit ich trotzdem dabei sein konnte.
Ich konnte nur noch mühsam aufstehen und auf der Wiese ein paar Schritte gehen.

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Unser Tierarzt stellte eine Lähmung fest, die leider nicht aufzuhalten war und schon bald konnte ich meine Hinterbeine nicht mehr gebrauchen.
Das Leben war traurig und anstrengend und ich vermisste unsere Ausflüge in der Gruppe.
So haben Herrchen und Frauchen für mich einen Hunderollstuhl bauen lassen.

Hurra, ich war wieder dabei!  Okay einfach war das erst einmal nicht, denn auch Rollstuhl fahren will gelernt sein. Beim ersten Ausflug lief ich noch mehr rückwärts als vorwärts und landete fast im Graben….  Aber das Leben hatte mich wieder und ich meine Lebensfreude.
Bald schaffte ich es wieder jeden Tag 1-2 Stunden mitzulaufen und sogar flitzen konnte man mit dem fahrbaren Untersatz.

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Bald wagte ich mich sogar ein bisschen ins Wasser, während Frauchen natürlich immer gut aufpasste, dass ich nicht reinfalle.

Der Rollstuhl schenkte mir noch ein ganzes Jahr Lebensfreude. Doch leider wurde ich schwächer und konnte eines Tages das Gleichgewicht des Wagens nicht mehr ausgleichen.
Herrchen baute mir zu Hause noch eine „Laufanlage“, wo ich mich noch einige Monate draussen bewegen und laufen konnte.

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So genoss ich 2010 meinen letzten Sommer, bis mir auch mehr und mehr die Kraft in den Vorderbeinen fehlte.

Es wurde Zeit Abschied zu nehmen….
Am 13.09.2010 trat ich den letzten Weg über die Regenbogenbrücke an, wache nun mit den anderen Mitgliedern aus dem Rudel über unsere geliebte Familie.

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 Lebe wohl mein Engel…

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Zum Thema „Hund im Rollstuhl“ würde ich gerne mal eure persönliche Meinung wissen! 

Wie steht ihr dazu?  Was würdet ihr machen, wenn eurer Hund eine Lähmung in den Hinterbeinen hätte, ansonsten aber völlig gesund wäre?  Rollstuhl oder einschläfern lassen? 

Ich musste mir dafür sehr oft auf der Strasse dumme bis saublöde Kommentare anhören! Zum größten Teil kamen diese von Männern, die sehr oft meinten „so einen Hund“ sollte man auf jeden Fall einschläfern lassen. Auf meine Frage, ob sie auch im gleichen Fall ihre Frau erlösen würden, bekam ich natürlich RICHTIG was zu hören!  DAS wäre natürlich gaaaanz was anderes!  Jaaaa für viele Menschen ist das sicher was anderes… Ist ja nur ein Hund… Aber für MICH ist der Hund eben mein FAMILIENMITGLIED, der mir ganz genauso wichtig ist. 

Wenn ich einen Hund übernehme, sehe ich das als LebensPARTNERSCHAFT und habe die verdammte Pflicht mich um ihn zu kümmern, auch, wenn er behindert ist. Ich habe mir oft, sehr oft, darüber viele Gedanken gemacht, was für IHN am besten ist. Aber, wenn ich sah wie Macy mit strahlenden Augen mit ihrem Rolli durch die Gegend geflitzt ist, wusste ich, dass die Entscheidung richtig ist. 

War es leicht? NEIN!  Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass es immer einfach war, ich hätte so manches Mal heulen können, weil ich nicht nur psychisch, sondern vor allem auch oft körperlich an meine Grenzen kam, sie wog immerhin über 30 Kilo und ich musste sie oft hochheben…  bei meinem Rücken Hardcore! 

Jaaaa das ist anstrengend, aber… ICH würde es jeder Zeit wieder so tun und ihr dieses letzte schöne Jahr schenken, in dem sie noch glücklich war.  ❤

57 Kommentare zu „Hundegeschichten… Macy 2

  1. Bei „Hund sonst vollkommen gesund“ oder auch „Hund sonst größtenteils gesund“ finde ich wäre das keine Frage – immer angenommen, dass der Hund das Hilfsmittel annimmt. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht jeder mitmacht. Und man erkennt doch als Halter, ob der Hund glücklich ist oder nicht… Bei einem Spielzeug kann ich sagen „Ich werfe es weg, wenn es einen Sprung hat, statt zu kleben“, aber ein Hund ist halt ein Lebewesen und nicht aus Plastik… da wäre die Antwort für mich klar „machen was geht im dem Tier die beste Lebensqualität zu geben.“
    Andererseits finde ich, dass wir Menschen eher mal andersherum zu viel zumuten und den würdigen Abgang versagen… ist aber ein anders Thema und gehört hier nicht her, erinnerte mich nur die Reaktion der Passanten dran.

    1. Da stimme ich dir -schon wieder – ganz und gar zu. Ich denke wer sein Tier liebt merkt von selbst, wenn es nicht mehr glücklich ist, die Lebensqualität nicht mehr stimmt und wird es auch erlösen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Im Gegensatz zum Menschen würde ich keinem Tier zumuten im Dämmerschlaf jahrelang im Bett dahin zu vegetieren… ICH möchte nicht so unwürdig enden.
      Aber das ist wirklich ein anderes Thema…

  2. Sehr heikles Thema, denn die Entscheidung, wann man ein Rudelmitglied gehen lassen sollte, ist sehr individuell.
    Ich finde wenn das Leben zum Leid wird, ist es Zeit loszulassen. Häufig wird nicht bedacht, dass ein Tier auch unter großen Schmerzen versucht, beim Rudel zu bleiben – denn genau darum geht es fast ausschließlich. Das Wegsacken der Beine steht ist häufig im Zusammenhang mit mangelnder Blutversorgung. Das heisst, das Herz schafft es nicht mehr genügend „Energie“ zu liefern.

    Ich finde bei einem unfallbedingten Schaden einen Laufwagen durchaus sinnvoll. Jedoch belastet das natürlich die anderen Gelenke ungemein und hier sind Probleme vorprogrammiert. Bei einem altersbedingten Leiden (HD etc.) finde ich es einen Grenzübertritt, der lediglich den Menschen eine kurze Zeit von einer Schweren Entscheidung bewahrt. Hierbei ist zu bedenken, dass Hunde nicht jammern oder quengeln, sondern bis an die Grenze gehen.

    So häufig sehe ich verschiedenste Menschen mit alten Hunden, die kaum noch laufen können (aus Alter, oder weil bei 25° und Höher Radtouren unternommen werden) und sie denken nicht daran, dass ein Tier nur zum Jagen oder Revier markieren oder Verteidigen laufen würde und dies erst recht nie bei Hitze. Somit sind. Ich finde, wer die Verantwortung für ein Tier übernimmt, sollte es soweit möglich artgerecht halten.
    Dazu gehört Futter, Bewegung, Ruhestätte und leider auch ein Abschied vor dem Leid -auch wenn einem das Herz bricht…

    1. Da gebe ich dir teilweise auch Recht. Auch ich sehe solche Menschen, wo der Hund im Grunde nicht mehr ist als ein Sportgerät, welches einfach funktionieren muss. Tut es das nicht mehr wird es allerdings bei solchen Leuten auch ganz schnell weggeworfen und durch etwas junges ersetzt. Ein Tier ist wie ein Mensch, aktiv in der Jugend, aber man sollte ihm eben auch einen schönen und ruhigen Lebensabend schenken, wo andere Dinge im Vordergrund stehen. Davon abgesehen ist Hund auch nicht Hund und auch wenn er jung ist muss man eigene Aktivitäten an SEINE Bedürfnisse anpassen. Ich sehe hier auch einen Mann, der seinen Schäferhund am Fahrrad quasi hinterher zerrt, der Hund hat Null Freude daran, wogegen eine Frau mit einem Husky einmal um das Viertel schleicht und der Hund vor Energie fast platzt… Genauso trifft nicht immer die Rasseauswahl so richtig. Ich habe nun zwei Dalmatiner, die verschiedener nicht sein könnten, auch als sie jung waren. Josy ist nie am Rad mitgelaufen, weil sie das nicht mochte, sie ist typisch ein „Nasenhund“, die lieber sucht und fährtet, während Sharai früher nur eines wollte RENNEN… Man sollte das also berücksichtigen und zwar von Anfang an. Das Wichtigste ist doch, dass man Spass zusammen hat, egal womit.
      Macy hatte keine Probleme mit der Durchblutung oder dem Herz, es war ein Nerv, von daher war sie sonst noch fit. Und ja die anderen Gelenke werden mehr beansprucht, aber dann kam auch der Punkt, wo wir sie erlöst haben.
      Natürlich versuchen Hunde den Anschluss an das Rudel nicht zu verlieren, aber als Halter sollte man schon merken ob es nur ein „mithalten wollen“ ist oder das Tier wirklich noch Freude daran hat. Ich habe Hunde, die das seeeeeeehr deutlich zeigen, vor allem Josy… Sie würde sich nicht mal die Mühe machen überhaupt aufzustehen, wenn sie keine Lust hat rauszugehen. Ich musste sie heute morgen auch nach fünf Minuten wieder nach Hause bringen, weil sie nicht mehr mit wollte und DAS akzeptiere ich auch, sie ist in Rente, da gibt es kaum noch Regeln… Sondern Liebe und Verständnis 😉

      1. Ist in Rente 🙂 süß formuliert!
        Ich sehe es auch so wie Du. Jeder Mensch und jeder Hund ist ein Individuum, daher kann man nichts pauschal sagen und muss obendrein jede Situation aufgrund äußerer Umstände individuell bewerten.
        Ich erinnere mich, wie beeindruckt ich war, dass der (war es Hyaloron?) Eingriff neulich so geholfen hat! 💚
        Das sorgt doch für Lebensqualität.
        Ich wünsche Dir einen schönen Abend!
        Patrick

        1. Danke Patrick, jaaaa auch ein Hund muss irgendwann in Rente gehen, hat sie auch verdient.
          Hyaluron hast du wofür? Ist doch das Antifalten Mittel 😁
          Dir auch einen schönen Abend 👋

  3. Unseren Dackel mit Deckellähme haben wir gehen lassen, allerdings hatte er auch beginnenden Krebs. Ich stelle mir immer die Frage, inwieweit das Tier in der Natur allein zurechtkommen würde und wie groß dabei mein eigener Wunsch ist, das Tier zu behalten. Es gilt immer Tierwohl über Menschenwunsch

    1. Das mit dem Tierwohl steht außer Frage. Inwieweit ein Haustier in der Natur noch alleine zurecht käme ist allerdings eine ganz andere Betrachtung, ich denke die wenigsten Hunde wären in der Lage erfolgreich zu jagen, würden sich höchstens vom Müll der Menschen ernähren, hat dann für mich auch mit Natur nichts mehr zu tun.

  4. Wenn der Hund sonst gesund ist dann denke ich das ein Rollstuhl eine tolle Alternative ist und Du schreibst ja auch das es Macy damit sehr gut ging, dann hatte sie noch eine schöne Zeit und darauf kommt es doch an, lG Regina

    1. Danke Regina so sehe ich das eben auch. Es muss natürlich auch machbar sein. Wenn Frau mit grossem Hund im vierten Stock ohne Aufzug wohnt ist es sicher keine Alternative.

  5. Ich halte dich für intelligent genug, dass du selbst entscheiden kannst, was gut oder nicht gut für deine Hunde ist. Bei so viel Liebe und Verständnis für Hunde hast du Macy noch ein letztes glückliches Jahr geschenkt. Ich finde das vorbildlich und ganz toll.
    Herzlichst Piri

  6. Ich bin voll bei dir JanJan. „Ist ja nur ein Hund… Aber für MICH ist der Hund eben mein FAMILIENMITGLIED, der mir ganz genauso wichtig ist. Das ist NICHT ganz was ANDERES als wenn es die Frau betreffen würde.
    Zu solchen Männern kann ich nur sagen: richtig blöde Männer! Ich schäme mich für sie.
    Auf jedem Fall bin ich für einen Rollstuhl und nicht für’s Einschläfern, wenn der Hund ansonsten völlig gesund ist. Zum Glück hatte Macy 2 dich als Frauchen.

    1. Dankeschön Hubert, ich habe mir auch wirklich viele und lange darüber Gedanken gemacht. Eine solche Entscheidung ist immer schwer und ich habe mir immer wieder die Frage gestellt: Was will Macy? Wie ist ihr Gesamtzustand? Ich weiß, dass es letztendlich die richtige Entscheidung war.

  7. Als mein Mann noch lebte, hatten wir immer Hunde!

    Wir haben alles für unsere Tiere getan – und zwar in der Reihenfolge – erst das Kind, dann die Hunde und am Ende wir, wenn noch etwas übrig war.
    Ich denke das sagt ALLES, oder?

                1. Ach meine sind da recht freundlich, bisher gab es nie Probleme, der neue Hund muss eben auch zu unseren Ansprüchen passen, so wie wir zu seinen.
                  Vielleicht ja noch ein Punktehund mal sehen 🙂

            1. Mir reicht erst mal lieben… Beschützen tun sie in echter Not -fast- alle, aber ich brauche jetzt keinen Hund, der alle Leute anknurrt an meiner Seite, schließlich muss er überall mit hin.

  8. Er macht schon Unterschiede zwischen Frauchen, Herrchen und mir.
    Die kleinen Fellnasen wissen genau bei wem sie sich wie benehmen.
    Bei Dummheiten brauche ich nur gucken, dann es geht vollkommen ohne Drill.

    Wir haben alle unsere Hunde nur mit Liebe erzogen und haben sie auch einfach mal nur Hund sein lassen.

    So nun sage ich mal ganz lieb GUTE NACHT. Ich habe 3 sehr anstrengende Tage hinter mir und brauche erst einmal eine Tüte Schlaf – wenn er sich dann einstellt.

    Liebe Grüße Lilo

  9. Wenn Ihr der Meinung wart, dass es für den Hund eine Erleichterung bedeutet, so habt ihr das getan, was Eurer Überzeugung entsprach. An der Reaktion des Hundes habt ihr gemerkt, ob es die richtige Entscheidung war.

    Dann wäre mir die Reaktion der Menschen, die mir begegnen völlig egal. Es geht darum dem Hund Erleichterung zu verschaffen, und ihm ein Leben im Rudel zu ermöglichen. Eben so lang, bis es einfach nicht mehr geht. Dann allerdings muss man loslassen und das Tier den letzten Weg gehen lassen. Auch wenn es sehr, sehr schwer fällt.

    1. Jap, wie immer war mir die Meinung der Menschen auch ziemlich egal, auch, wenn es oft nervig war. Wichtig ist letztendlich nur, daß ich mit mir selbst im Reinen bin und zu dem stehe was ich tue.

  10. So wie ich das verstanden habe, hatte Macy doch mit dem Rollstuhl wieder Freude. Also selbstverständlich finde ich das eine gute, eine super Idee!
    Viele Leute urteilen gern über Dinge, Menschen, Tiere, ohne den Hintergrund zu kennen…

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